Free Fire
Treffen oder getroffen werden, das ist hier die Frage! In FREE FIRE fährt Regisseur Ben Wheatley im stylischen 70er-Jahre Setting die ganz großen Geschütze auf und präsentiert ein ebenso rasantes wie pointiertes Kino-Feuerwerk. Die schillernde Gang aus Möchtegern-Gaunern und Hobby-Scharfschützen wird verkörpert von einem charismatischen internationalen Cast, u.a. bestehend aus Oscar®-Preisträgerin Brie Larson („Raum“), Armie Hammer („Codename U.N.C.L.E.“), Cillian Murphy („Dark Knight“-Trilogie), Sam Riley („Das finstere Tal“), Sharlto Copley („Hardcore“) und Michael Smiley („Kill List“). Film-Großmeister Martin Scorsese („The Wolf of Wall Street“) war vom Script derart begeistert, dass er als Ausführender Produzent mit an Bord kam.
WeiterlesenWheatley ließ sich für FREE FIRE aber nicht nur von Klassikern des Genres inspirieren. Eine wichtige Rolle spielte auch die Tatsache, dass es einen ziemlich großen Unterschied zwischen realen Schießereien und denen auf der Kinoleinwand gibt. „Ich las zahlreiche Protokolle von Schusswechseln. Einer davon hatte sich beim FBI in Miami zugetragen, man kann einen minutiösen Bericht darüber im Netz finden. Was da passierte, war total verrückt, und es ging mir nicht mehr aus dem Kopf, etwas in dieser Art in einem Film zu erzählen“, erzählt Wheatley. „Aus den Transkripten und ballistischen Berichten erfährt man, dass Menschen keineswegs sofort sterben, wenn sie angeschossen werden. Entscheidend ist, ob lebenswichtige Organe getroffen werden oder nicht. Außerdem stellt man fest, dass die meisten Leute nicht besonders gut mit Waffen umgehen können. Ich wollte etwas sehr Realistisches erschaffen, natürlich in den Grenzen des Unterhaltungskinos, etwas, das man so noch nicht gesehen hat.“
Die Tatsache, dass FREE FIRE in den 70er Jahren spielt, ist nicht nur als Verbeugung vor den großen Actionfilmen dieser Periode zu verstehen. So ist klar, dass den Figuren die heutige Technologie nicht zur Verfügung steht. „Es ist die Ära vor dem Mobiltelefon“, erklärt Wheatley. „Und das bedeutet: Niemand kann Hilfe holen. So war das bis ca. 1990. Aber natürlich spielt auch ein wenig Filmgeschichte mit hinein, genau wie der soziopolitische Hintergrund. Vor allem aber wollte ich wegkommen von den typischen Kriminellen und Mafiosi. Die hat man inzwischen so oft im Kino gesehen, dass sie nichts mehr bedeuten. Unsere Figuren sind anders, sie sind Geschäftsleute und internationale Schieber. Ich wollte nicht einfach Genres aufeinandertürmen, sondern etwas ganz Eigenes erschaffen.“
Ein unerwarteter Segen für den Film war die Beteiligung von Martin Scorsese, der zu den Ausführenden Produzenten von FREE FIRE gehört. „Das war sehr erstaunlich für mich. Während Scorsese ‚Hugo Cabret‘ drehte, schaute er sich jede Menge britische Filme an, darunter auch ‚Kill List‘. Unsere Agenten nahmen Kontakt auf und ich fuhr nach New York, um ihn dort zu treffen. Er war genauso, wie man ihn sich vorstellt, ein Energiebündel, das alles über Filme weiß. Für mich ist er ein Gott des Kinos und der größte lebende Filmemacher. Als FREE FIRE Gestalt annahm, schickten wir ihm das Drehbuch. Er mochte es und beteiligte sich an der Produktion. Er hat mir eine Reihe von Ratschlägen erteilt und was soll ich sagen: Er hatte immer recht.“